Tscheiver vegl

Ina cronologia
1806 Bagordas
Was der Diamant unter den Kristallen und das Gold unter den Metallen, das ist der Mensch unter den lebenden Geschöpfen.
In Rücksicht des menschlichen Geschlechtes kann ich von den Tavetschern, ohne ihnen schmeicheln zu wollen, sagen, dass sie unter die Klasse der schönsten Menschen der Alpen können gezählt werden.
Die Tavetscher sind mit schönen Talenten begabt; man erblickt bei ihnen vielen Witz, Leutseligkeit, Biederkeit, Sanftmut und Mitleid. Uberhaupt lässt Sich von den Tavetschern sagen, dass sie noch eine von der boshaften Welt abgesonderte, gottesfürchtige, emsige, arbeitsame und unverfälschte Natur haben.

Zum Spielen zeigen die Tavetscher eine sehr große Neigung. Es wird mit Karten, Kegeln und Platten gespielt. Dieses zeigt an, daß sie eines gesellschaftlichen und fröhlichen Gemütes sind.
Die Possierlichkeiten (Jugendspiele) lassen sich nur in der Fasnacht sehen und bestehen in Verkleidungen, Anstrichen, Verhüllungen, worin man solche Possen mit Bewegungen und Gebärden führt, welche die Zuschauer zum Lachen antreiben; sie werden Bagordas genannt.
Man veranstaltete aber noch eine andere Gattung Lustbarkeiten, welche den Witz reizten und das Herz vergnügten, die man Mantinadas nannte. Man kleidete ein Knäblein als Genius sehr polit [nett] an, gab ihm einen Stab oder ein Spiesschen in die Hand; diesen schickte man in die Häuser der vornehmeren Bürger, um den Hausvater anzufragen, ob er es erlaube, eine Mantinada von der Knabengesellschaft zu seiner Ehr und zur Belustigung der Jugend zu veranstalten.
Wenn er es erlaubte, so ging der Zug dahin und belustigte sich vor oder in dem Hause.
Dieser Zug der Belustigung glich einem Schauspiel, welches das Lächerliche mit dem Angenehmen verband. Zu diesem Ende kleidete man sich sehr prächtig und schön und zwar als Manns- und Weibsbilder. In klingendem Spiele zog man zu ein, zwei oder mehr Paaren erstlich auf den Hauptplatz. Der obgedachte Kurier, welcher das Spiel ansagte, ging voraus, ihm folgten die Musikanten, dann die schön oder schesslich Gekleideten und endlich der Nachzug der Knaben in ihrem Putze. Auf dem Platze geschah die erste Mantinada d. h. es war das erstemal getanzet und Possen getrieben, und dies der Ortschaft zu Ehren. Dann begab man sich in die betreffenden Häuser der Vornehmeren geistlichen und weltlichen Standes.
Dies geschah von der grösseren und kleineren Jugend gewöhnlich nur einmal; sie war dafür belohnt. Diese Belohnung bestand in Brot, Wein oder Geld und diente zur Aushilf in der Fastnacht.
Gewöhnlich am ersten Fastensonntag abends belustigte man sich mit Scheibenwerfen [better schibas]. Man stellte zu diesem Ende nahe an den Dörfern auf einem erhabenen Platz einen Scheiterhaufen auf, den man mit Stroh anfüllte. Man machte Scheiben aus Holz, gleich den runden Glasscheiben, welche im Mittelpunkte mit einem zolldicken Loche angebohrt waren. Durch dieses Loch steckte man sie an einen langen grünen Haselstecken fest an, ließ sie beim Scheiterhaufen anbrennen, schwang sie über ein dazu vorbereitetes Brett und bezeichnete mit einem lauten Ausruf, wem zu Ehren und Gunsten sie geworfen worden waren.
Diese Belustigung war eine Art wohlfelles Feuerwerk; die feurigen Scheiben, welche leuchtend meist eine sehr beträchtliche Luftreise machen, ziehen eine große Menge Zuschauer an, vorzüglich viele junge Mädchen, und werden auch diesem Geschlechte meist gewidmet.
Nach beendeter Lustbarkeit begaben sich die Knaben zu den Mädchen, denen zu Gunsten sie ihre Scheiben geworfen hatten; diese aber verüssten diese nächtliche sehr angenehme Beschäftigung mit Gebackenem, Molken, auch mit weissem Brot und nicht selten mit geistigen Getränken. Wenn noch ein Tanz angestellt wurde, nahmen die Mädchen zugleich die Esswaren mit sich, die Knaben aber schafften den Wein an. Man labte und belustigte sich und tanzte bis tief in die Nacht hinein.
Diese Lustbarkeit hatte ihr besonderes Sinnbild an sich. Der Winter war bald vorüber; man hatte die Guttaten Gottes genossen; der Frühling und mit ihm die saure Arbeit begann; man wollte noch alles zu Pulver und Asche machen, bevor man sich der Arbeit näherte.
Dies ist eine sehr unschuldige Freude der Jugend; aus der Ursache aber, sie wäre von ihren heidnischen Vorältern entsprossen, stellte man sie ein. Den Gebrauch der Buttermilch haben wir gewiss auch von unseren heidnischen Voreltern ererbt, warum hat man nicht auch diese eingestellt?
Bei dem Tanz nimmt ein Jüngling ein Mädchen zu sich und tanzt mit ihm allein. Oder es stellen sich zwei Paare auf dem Tanzboden auf und tanzen abwechselnd. Man bewundert dabei die Gebärden, die Possierlichkeiten, die Geschwindigkeit, Regelmässigkeit, wie auch die Kunst und die Natur dabei. Man bedient sich gemeiniglich dazu einer Geige, eines Hackbretts; kommt aber noch eine Pfeife oder ein Bass hinzu, so hält man die Musik für vollständig. Öfters gegnügt man sich mit Maultrommeln oder mit Vorsingen und Vorpfeiffen. Wenn aber auch nur eine Sackpfeife oder ein Holzschlag vorhanden ist, kann man sich der Belustigung nicht enthalten. Man schätzt sowohl die Rätischen wie auch die Deutschen Walzer sehr hoch; seLten tanzt man noch Rondo oder Minuette.
Allein was vorzüglich der Jugend am liebsten war, raubte die Schwärmerei des Bären weg. [Der Bär richtete damals unter den Viehherden arge Verheerungen an.] Unter dem Scheine des Aberglaubens, der Bär wäre deSSwegen in das Tal gekommen und falle dessen Tiere an, bildete man die unvernünftige Folgerung“ der Bär müsse vermöge der Einstellung aller Lustbarkeiten der Jugend den Anfall ihrer Tiere [Haustiere] aufgeben und sich aus der Talschaft flüchten. Man stellte somit das Tanzen und die Lustbarkeiten der Fasnacht die Mantinadas ein.
Dies war aber ein dummes, liebloses und grausames Benehmen. Der Bär ist nicht in das Tal gekommen, weil die Jugend lustig war; er wird auch nicht aus dem Lande gehen, weil jetzt die Jugend traurig ist. Entweder ist die Ankunft und das schädliche Dasein des Bären eine Strafe Gottes, oder es ist ein natürlicher Zufall.
Ist’s das erste, so hätten alle Klassen der Einwohner den Busssack anlegen sollen, um die Strafe abzuwenden; ist’s aber das zweite, so war das Gebot zwecklos. Gesittete Länder und Völker verbieten die gleichgültigen Lustbarkeiten der Jugend nie; sie suchen selbe nur zu mssigen und sind klüger und frömmer als wir. Die Einschränkung der Jugend zieht schlimme Folgen nach sich. Sie macht die Jugend traurig, niedergeschlagen, trägt und neigt sie zur Unmässigkeit des Genusses, zum Spielen und zu Ausschweifungen. Dies ist die Frucht des Samens, welchen die Heuchler und Pedanten, die der Jugend das Liebste rauben, ausstreuen.
Die Lustbarkeiten sind Produkte der angenehmen Künste. Sie dienen, um den Leib und das Gemüt zu erfreuen und aufzumuntern und finden ihre Nachahmung in der Natur. Die Natur gibt dem Maler den Pinsel, dem Poeten die Feder und dem Tonkünstler die Luft, damit sie hinwieder die Natur beleben, erheben und angenehm machen. Wie der Musikant seine bewunderungswürdige Kunst in der Luft [den Tonwellen], so zeigt der Bildhauer die seine in dem Holze, der Maler in der Stellung und in den Farben, der Tänzer aber in seinen Bewegungen und Gebärden. Ein jeder ist Künstler, jeder hat seine eigene Materie und Gegenstand vor sich, aber alle sind Nachahmer der Natur, um die Natur zu erheben und den Menschen zu ergötzen. Unser Gegenstand bezieht sich auf die Singkunst, vermischt mit der Poesie, welche ja auch gestattet wird, und auf das Reich der Töne mit der Tanzkunst, welche jetzt verboten ist.
Gott ist sowohl der Urheber der Sing- und Reimkunst, wie er Urheber ist der Ton- und Tanzkunst. Folglich, warum duldet man das eine, aber das andere nicht? Die Alten belehrten uns, daß man den Baum wohl säubern, nicht aber ihn aus der Wurzel heben soll; sie lehrten, dass man den Honig nehmen, nicht aber die Bienen töten, das man den Bart wohl scheren, nicht aber den Kopf abschneiden soll.
Pater Placidus a Spescha
Disentis 1752-1833.

1832 Pert. la suprastonza communala … e quei aschi savens sco els per necessitad absoluta ston vegnir ensemen, il qual s’extenda ina gada per onn il tscheiver ed ina gada per onn la primavera per castigiar
1838 Il plevon da Sedrun ha da dar mintga auter onn in gentar agl obercheit da vischnaunca ina gada il Tscheiver.
1869 La fin dil carneval passau ei vegniu dau en Surselva pliras producziuns da cant e declamatoricas. La societad da cant dil Badus ha Gliendisdis Tscheiver divertiu ils Tuatschins cun sias bialas canzuns e siu legher declamatori cungius cun bein enqual remarca sullas femnas ed il traffic d’ozildi.
Onns
1870
D’ina tscheivrila recreaziun sai jeu far menziun …. Havend il ludeivel cussegl da scola, sco era buns geniturs lubiu in communabel divertiment, havein uns seprofitau da quella lubientscha per Gliendisdis Tscheiver. Suenter messa ein tuts scolars vegni en scola, per spitgar ils associai da tscheiver: revendissims signurs, farrer Desax e caplon sur Augustin, cussegl da scola, plirs babs e president communal Luregn Jacumet. Cantau ina canzun sil plaz, ei la cumpignia semessa sin viadi a Rueras, cantond e giubilond e menada dils dus pli pigns scolars sco capitani e portabandiera. A Rueras essan nus sereuni en baselgia e cantau ina canzun. Sin nies retuorn fatg il medem a Zarcuns ed a Camischolas. Ils vischins da scadin liug ein separticipai da quella affonila legria, sepustond sin finiastra, sper via per veser ed udir la legra societad. Arrivai a Sedrun circa allas 12, han 2 – 3 siets da buis beneventau la cumpignia. Spir appetit essan nus i ella Cruna per satisfar a quel cun in bien refrestg. Duront quel ein ils affons sediverti cun cantar e declamar. In pulit diember da vischins formavan igl auditori. Memia gleiti eis ei stau sera e la legra societad ha stuiu sesparter e sespatitschar.
Notizia da Maria Caplazi, scolasta a Sedrun
Avon onns Tscheiver da famiglia
Inaga ch’il temps da tscheiver era arrivaus, mavan ils menders la sera da tutta stgiraglia per las streglias entuorn a catischond, sch’ei fussi zanua stivas illuminadas, nua ch’ei savessi esser tscheiver. Da gliez temps era l’illuminaziun electrica en nos vitgs ualti munglusa ed ei duvrava saver bein la geografia da streglias e gassas, per buca curdar sur mirs giu u scarpitschar els lidimers ni forsa pugnar cun seivs e mugrins. Savens capitava ei che pliras partidas da mats mavan sin la medema tscherca. Magari envidava ina partida ora l’autra cun sblatschar ils mauns. Quei deva veta als menders e fineva cun beinenquala pugnada e secargada. Ils ferms e gagliards havevan secapescha igl emprem access en la casa da tscheiver. Forsa veva la partida fleivla zanua auter meglier cletg ni ch’els fagevan magari plans da vendetga per lur terrada.
Eran ils mats sesluitai tochen avon esch-stiva, veva il pli versau da plidar sut vusch tras ina sdrema aviarta digl esch. Schi lunsch sco el pudeva tscharner ils hosps da tscheiver, deva el ad els enqual tecca. Cunzun mats e mattauns che havevan relaziuns amicablas stuevan udir admoniziuns e cussegls en abundonza. Suenter ver fatg empau il narr, selamentavan ils mats leuora ch’els hagien freid ed era fom e tulanavan, sch’els savessien buca vegnir silmeins in tec sper la pegna scaldada. Per far fin cun quei tulanem mulestus e per vegnir libers dall’aria freida che targeva en dil pierti, vegneva ei per ordinari lubiu d’entrar en stiva. Inaga mitschai el cauld dalla stiva, era ei si l’aura per ils mats e prest eran els era serevegni dalla schenadadad e cuninaga havevan els era fatg enconuschientscha culs hosps da tscheiver. Cun stuschar empau sutgas e bauns vi e neu dev’ei lu plaz per quella viseta nuncalculada. Quella scena haveva interrut empau la concentraziun dils giugadurs da troccas ed els eran vegni ord il giug. Gleiti mava ei denton puspei vinavon cun tut ardiment sin la catscha da retgs e bagat e quei duront in per uras. Cheu deva ei naturalmein dabia canera e febra, sch’ei mava buca sco calculau. Paupra quel che fageva in buc! El survegneva lu reprimandas savurusas da siu congiugadur.
Denton veva la massera ensemen cun las feglias semtgau il puschegn e tgeinin! Las meglieras buccadas giu dalla combra da carn havevan stuiu svanir giu dalla festa ed eran vegnidas cavigliadas sin bialas plattas, sco sch’ei fuss fiasta gronda. Sper paun e pischada vegneva ei aunc surviu tuorta, barbaladas, creflis, nuschs e spagnolas e surengiu in bien caffè cun latg. Per il puschegn da tscheiver vegneva ei nuota striblau e schau muncar ni breigias ni cuosts. Malemperneivel era ei denton per la massera, sch’ina partida da menders haveva pudiu penetrar en cuschina u tgaminada. Lu eran els buca stai maufers da dar ina detga surlischada al puschegn preparau.
Suenter quei buontad past envidavan ils umens lur pipas crutschas e gradas ch’ei deva en buca dito, ina fimera ch’ei vess tunschiu da «fimentar» las schettas carnpiertg. Perquei anflava la massera per bien dad arver la finiastra e schar ir giuadora quella vapur grischa e schar entrar aria frestga. Cun quei era la sera da tscheiver denton aunc buca alla fin. Ils trochists passiunai cuntinuavan da siglientar narr e bagat, ferton che la giuventetgna prefereva da far differents giugs e surtut da saltar. Per la musica da sault deva ei buca grondas cumplicaziuns. Inaga sunava in giuven melodias da sault cun ina suna da bucca, in’autra ga cun ina harmonia. Sch’ei deva musica da grammofon, era quei lu schon zatgei meglier e singular! Tras la stiva sgargnevan lu melodias da valzers, polcas e marschs en in tun stetg ed en ina ritmica senza regla. Legra e cuntenta saltava la pera dil bi e dil bein, da maniera ch’il plantschiu ballantschava. Aschia vargavan las uras sco in dultsch siemi.
Affons da scola astgavan era prender part dil tscheiver. Per quels muntava il puschegn la part principala. Per ch’els sappien durmir ora empau l’auter di, vegneva il tscheiver da quellas famiglias fatgs per ordinari la sonda sera ni la vigelgia avon in firau, sco per exempel avon sontga Brida ni Nossadunna da candeilas. Duront ch’ils gronds devan troccas, sedivertevan ils pigns cun dar pischaletg ni muntafun. Ei schabegiava era ch’ils affons devan scenas humoristicas, sco per exempel ord la veta dils parlers che visitavan mintgaton nies vitg. Imitond las persunas tipicas dils parlers, sco per semeglia il cuntschacazzettas, il canistrer, il mulet, il peinaparisols e secapescha era la parlera cun ruogs, scadialas, pezs e pindels. La purschida fuva ina variaziun ed era el cass d’interrumper ils pli passiunai trochists en lur giugs. Aschia vegneva pign e grond tier siu divertiment. Suenter il puschegn che cuzzava pressapauc in’ura, devan ils affons la buna notg als carschi e mavan leds e cuntents a letg, semiond dalla biala sera da tscheiver. Vonzei bandunavan era ils ulteriurs hosps la stiva, priu ora la giuventetgna che teneva ora tochen la damaun. Avon che ir dapart, vegneva ei aunc discussiunau dil proxim tscheiver e fatg las invitaziuns envi ed enneu. Aschia veva la giuventetgna caschun da far tscheiver seras en e seras o, cun ni senza invitaziuns, inaga tier la vischina, l’autra ga tier l’onda u tier l’amitga ed aschia vinavon. Quei deva plaunsiu cundiziun el vegliar. La giuventetgna schava buca bugen encorscher lur geniturs ch’ella piteschi d’ina sien sgarscheivla. Ins fageva tscheiver tier mintga caschun che sepurscheva, manegiond che durmir ora sappien ins lu la cureisma.

Tscheiver general
La culminaziun dil tscheiver per la giuventetgna da Sedrun e Gonda era il tscheiver general che vegneva fatgs annualmein. Enzacu avon la sera da tscheiver haveva in triep giuvnas e giuvens da lavar e sgarar las aissas malulivas dil plantschiu dalla sala da teater ella casa da scola. Zacons mats havevan da procurar per meisas e bauns e far las preparativas necessarias per il tscheiver general. Las mattauns havevan l’incumbensa honorifica da procurar il canaster da puschegn ch’ellas preparavan cun gronda breigia e carezia. Scadina matta vuleva haver il meglier canaster, emplenius cun dallas meglieras maglias. Cheu dev’ei bugen concurrenza!
Finalmein era la sera ton desiderada dil tscheiver general arrivada. En buca ditg era ina numerusa e legra cumpignia da giuventetgna serimnada ella sala. Las mattauns deponevan lur canasters sin ina meisa semtgada aposta per quei intent. Cun empau sestrer vidaneu e schar reverir prendevan mats e mattauns plaz entuorn las grondas meisas, tut tenor cuida e calculaziun, mo era cun enqual trumpada. Cuninaga seformavan gruppas per entscheiver la sera cun in per scarts troccas. Quei giug era denton buca il principal divertiment dil tscheiver general. Dapli calamita purscheva il bien puschegn e suenter oravontut il sault! Ferton ch’ei vegneva siglientau narr e bagat vevan zacontas giuvnettas retschiert las ordras dalla presidenta da preparar il caffe. Cargadas cun hontas da biutsch, puorla da caffe e latg mavan ellas cun tut quei hardumbel sin casa mulin tier l’onda peca e la Marionna. Dapi in per onns fagevan quellas bunas vischinas quei survetsch per la giuventetgna cun preparar in bien caffe. Cu tut era semtgau, annunziava il president dalla giuventetgna ch’ei seigi da sepreparar per il puschegn e declarava, co las mattauns hagien d’eleger lur partenaris. El mument ch’il musicant intonava il sault, fagevan ellas combas per gie puder tier il saltunz preferiu e cumpogn da puschegn. Havevan ellas fatg l’emprema selecziun, vanzava ei il bia aunc ina partida giuvens. Entras in secund sault vegnevan era quels envidai a puschegn. Aschia dev’ei mattauns che havevan da dar puschegn a dus mats, quei ch’ellas havevan era calculau e perquei empleniu il canaster leusuenter. La procedura d’eleger ils mats da puschegn ei pli tard vegnida remplazzada entras trer la sort. – Inaga ch’ils «perlis» eran seformai, seplazzavan els entuorn las meisas sco ina gronda famiglia, «tuts da buna luna». Cun luschezia ragudavan las mattauns il bien cuntegn ord il funs dil canaster. Ellas munglavan nuota far dad envidar, pertgei ch’ina tala tschavera dev’ei buca mintga di. Duront il puschegn fageva il president beinvegni ad in e scadin. Enqualga haveva el schizun fatg ina ballada da sgnoccas e teccas. Aschia vegneva il past savurus mischedaus cun bia humor. Era il cant astgava buca muncar, cunzun la canzun «Nus stein cheu si legher ensemen». Inaga che l’entira raspada da tscheiver haveva dustau igl appetit, sefageva in zappitschem malruasseivel valer. Ins spitgava vess la part la pli attractiva, il sault. Capeivel, saver saltar muntava surtut per ils menders e las giuvnettas che fagevan per l’emprema ga tscheiver general in eveniment extraordinari. Cun pintgas pausas cuzzava quei divertiment duront in per uras. Denteren vegneva ei fatg differents giugs. Memia spert passavan las uras ed ei era daditg vargau mesanotg, cura ch’ils emprems, forsa ils pli tschentai, devan la buna notg e cumpignavan las mattauns da puschegn a calur. Dasperas dev’ei mats e mattauns che vevan nuota sien e vessen il pli bugen saltau aunc l’auter di. Ei stuschava encunter la damaun, cura ch’il musicant annunziava il davos sault. Bugen ni nuidis stuevan era quels da buna cundiziun sesuttametter allas ordinaziuns da surengiu e festginar dad ir a casa per buca s’entupar culs perveseders. Il tscheiver general era puspei vargaus, laschond anavos bialas regurdientschas.
Era els ulteriurs vischinadis vegneva il tscheiver general fatgs pressapauc tuttina sco a Sedrun. Ins ha manteniu quei usit per part entochen circa igl onn 1980.
Gliendisdis tscheiver
Gliendisdis tscheiver organisavan la societad da musica ni il chor viril in concert en sala da scola. Sper las producziuns musicalas astgava il toc humoristic buca muncar. Quei concert haveva adina gronda attracziun e calamita e vegneva frequentaus stediamein da giuven e vegl. Cunzun ils pli avanzai che mavan schiglioc quasi mai giuadora la sera, levan buca munchentar quei divertiment. Suenter il concert selubevan ils biars aunc dad ir ell’ustria per star si da frestg ni per dar in per scarts troccas. La giuventetgna veva enqualga la caschun da saltar, sch’ina ustria procurava per musica da sault. Quei era lu schon ina purschida speciala. Il far mascradas u bagordas duront il tscheiver era lu buca usitau. Il plevon vess era buca lubiu quei.
Mardis tscheiver sera, cura ch’il zenn da miert annunziava la fin e mort dil tscheiver, stuevan quels menders che vevan fatg tscheiver scosauda, udir l’admoniziun ch’els dueien trer en tschiep ner ed ir suenter bara al tscheiver. Carteivlamein stevan quels denton buca mal per las uras ch’els vevan vegliau, seconsolond ch’ei detti avunda caschun da durmir ora la cureisma. Auters devan denton si in schem: «Diu sei ludaus tga quai tschaiver dal huz e vargiaus e tga quella banadida curaisma entschaiva finalmain.»
Cudisch Tujetsch 1987

Avon
onns
Il tscheiver d’avon onns
Nadal e Daniev ein atgnamein per mintga carstgaun in tierm sin la fin digl onn. Cheu fa ins patratgs sur il curriu e passau in onn ora e magari era en sia veta vargada. Igl ei sco in viadi viadora en la natira. Mintgaton fa ei bein da far in paus zanua en in englar d’in uaul ni en in liug surveseivel, solitari e bi . Quei paus dat beinduras temps da patertgar anavos e prender en egl igl avegnir.

Cun quellas lingias less jeu tener in techet en memoria ils usits da tscheiver, che entschavevan da miu temps, suenter haver fatg Daniev tier parents e vischins, cun il firau da Buania. Buania, gie Buania veva num tier ils giuvens: „Buania mintgin tier la sia“, e quel che ha negin ell’ustria. E Buania vegnenva da miu temps da giuventetgna fatg stedi stem, sche buca quasi controllau nua che in giuven fuva lezza sera. Per ordinari mavan lu gest quels dalla ustria per las eschas e fagevan beinduras enqual cattavegna cul giuven amurau ed eventual era cun las giuvnas. En quei grau vevan cunzun mats dad ordeifer beinduras da pitir e vegnevan persequitai buca mal. Gie, quei fageva magari mal da stuer schar sura nossas bialas a quels smaledets da tschels vitgs. Dapli baul hai jeu aunc udiu ch’ei vevan perfin fatg bogn cun tals e quei da tuttas ferdaglias da miez unviern. Naturalmein buca per lavar giu quels, na, na segir ord spir schalusia, ni forsa era ord carezia buca exaudida.

Duront il temps da tscheiver vegneva ei era ina sera ni l’autra fatg seras da Tscheiver denter vischins. Propi il divertiment da quellas bialas seras denter vischins fuvan bein il dar troccas, Lu forsa mintgaton in pign sault suenter la musica d’ina suna da bucca, ni pli tard in ni l’auter che saveva sunar sin ina harmonia. Silsuenter naturalmein in flot puschegn cun in per glasins vinars leutier. Quei sto ins dir, tier tutta sempladad, per buca dir paupradad, che regeva, ei fuva fiastas cordialas denter vischins e giuventetgna che ins appreziava. Aunc en vegls dis fa ei plascher da seregurdar da quella cordialitad da dis vargai.

Dalla famiglia hospitonta vegnevan quellas seras per ordinari plitost tenidas tschelladas. Ei deva denton adina da quels preferi che vegnevan stediamein sissu nua. Forsa existeva gia lu il survetsch secret! Denton fischas creiel jeu buca ch’ei devi gia! Vessas vus era cartiu che negin vegni sissu? Segir, gia lu deva ei da quels che savevan tut. Beinduras mavan lu quels era beinsavens, e sche las bialas vevan il plascher giudlunder vegnevan ei envidai en. Buca paucas amicezias ein aschia vegnidas en mongia e forsa ein gest quellas pintgas fiastas da divertiment stadas la cuolpa da novas letgs e famiglias. En Tujetsch fuva propi il giug da troccas il giug da tscheiver. Igl jass ei vegnius enconuschents cheu tier nus, tenor miu saver, per suenter l’emprema uiara mundiala e quei entras il survetsch militar da nos giuvens. Troccas, gliez giug ei bia pli vegls cheu tier nus. Eis el, quei giug preferiu dils Tujetschins, forsa vegnius importaus dals umens dils survetschs jasters tier nus? Ch’ei vegneva dau stedi troccas, gliez hai jeu udiu a raquintond da biars vegls.

Dil temps da mistral Venzin, il qual fuva mistral ed ustier, ei vegniu raquintau il suandont: Per Gliendisdis-tscheiver vegneva igl Oberkeit ensemen. Quei di vegnevan tuts falliments succedi en vischnaunca e purtai en tgisa, tractai en da quel. Sai buca sch’ei han aunc manteniu quei tochen oz? Mintga accusau veva da cumparer persunalmein. Ils tgisaders vevan il previlegi ch’ei astgavan buca vegnir enconuschents. Tenor protocols da vischnaunca vesa ins ch’ei deva schizun in „cleger“, in tgisader ufficial. Quel veva l’incarica da tgisar, cunzun schabetgs amorals denter ils giuvens. La suprastonza astgava buca schar vegnir ora, tgi fuva mess per quella incarica. Da miu temps denton existeva quei uffeci buca pli. Purtar tgisa astgavan, ni fuva tenor serrament public sin vischnaunca obligaus mintgin. Ins ha il sentiment che per caussas da pli impurtonza, vegneva ei buca tgisau bia. Leu fuva la dertgira cumpetenta; denton fetg savens per piculezzas. Quei Gliendisdis-tscheiver, fuva pia, per aschia da di, il di da dertgira. Cheu vegnevan quels fatgs tractai dalla suprastonza. Ils treis suprastonts ed in mess egl Oberkeit da mintga vischinadi vevan da funcziunar sco dertgira. Ils vischinadis fuvan representai aschia: Dadens gl’uaul 1; Rueras 1; Sedrun 1; da Maunsut 1 ed aunc il salter.

Finida la dertgira gudeva igl entir Oberkeit in bien gentar ell’ustria. Sco ei vegneva raquintau, era schizun enqual fallond malcuntent. Ei deva schizun da quels che tgisavan in l’auter mo per saver, tuttavia vischins da Selva e Tschamut, serender oragiu e lu suenter far ina detga fiasta entochen Mardis-tscheiver.

Dals Dadens gl’uaul, ei fuva da quels da Tschamut, fuvan entgins stai tgisai e puni e lu serabitschai finalmein entochen Rueras tiel mistral Venzin ell’ustria. En legra cumpignia fuvan ei aunc leu la mesjamna dalla tschendra. Cheu seigi ina femna da Tschamut arrivada tiel mistral e purtau ina camischa schubra per ch’igl um sappi e dueigi era ira ora a Sedrun a messa. Cheu vegneva celebrau da gliez temps per quei di a s.Vigeli allas 10 uras messa.

Ch’ei vegneva dau troccas ei era enconuschent entras sur Vigeli Venzin il vegl. El ei vegnius visaus publicamein sin vischanunca. Leu el protocol stat ei scret il sequent: Vegniu priu si farrer e caplons per dus onns, tenor uorden da 1838. Confirmau tuts, cun la cundiziun che sur Vigeli Venzin paghi las spesas fatgas vid sia casa e detti si tuts giugs ect. ect. Era mess caluster quei di Giachen Fidel Beer e Rest Schmed.

Protocol pervia dils mats: 1839 vegn schau sura als commembers digl Oberkeit da mintga vitg da numnar en siu vitg in „cleger“ dils mats. Ei vegniu scharfamein cummandau da tener tschellau sut strof digl Oberkeit. Il cleger duei haver salari per mintga tgisa 30 x. Suonda ina nota da castitgs. 23 ein vegni clamai ed admoni e strufegiai pervia da giugar ed era ira entuorn la notg. Denter quels sur Venzin, sur Camenisch, mistral Venzin, mistral Beer e mistral Gieriet. Tgei historias! Segir ein tuts vegni salvs e beai gest tuttina. Lein sperar!

Dau las dudisch il Mardis-tscheiver, vegneva tuccau a Sedrun il zenn grond duront in quart d’ura. Quei vegneva numnau: tuccar ora il tscheiver, ni schizun tuccau da miert per il prenci Tscheiver.
Francestg Berther, Rueras

1954 Oz, che nus fagein nies tscheiver,
Less jeu cuortamein entscheiver
Cun beinvegnis e salids
A nos mats schi fins e schits:
Als Vigelis ed ils Tins,
Als Giuseps ed Augustins,
Al Rudolf, che ha tschaveras
De buc ir oz a Rueras,
Al Gion Giachen e Christian,
Thomas, Testa, Cassian,
Che laghegia cun inschign
Suenter «Kelnras» dil vischin;
Gions e Lucas ed Ignazis
Sco aunc auters vers lumpazis,
Sep Andrius, Tumaisch Aluis
Cun e senza si barbis
Ed al Stanis e Meinrad,
Che siglientan il bagat.
Ed ei fuss bein malperdert
D’emblidar igl Adalbert,
Ch’ei schiglioc tut bandunaus,
Schend encrescher ch’el vegn blaus.
Num ch’ei seigi in gerau,
Che savess dar sclariment
Dil snueivel falliment.

Nus mattauns, nus essan bunas,
Perdunein als mats lur lunas
E vein era perdunau
A nies Dosi siu puccau.
Lez ston ins sepertgirar
Ded adina vilentar,
Buc ch’el segli aunc cul tgau
Tras finiastra o sil prau!
M~jeu ditgel tut discus
Ina!caussa aunc a vus.
Quella storgia medelina
Stueis tener tshelau adina.
Gie, schiglioc schess jeu mai mai
Tuts misteris ch’jeu sai.
Sche nus essan envidadas,
Nus mattauns cheu arrivadas,
Vein nus tuttas d’engraziar
Quei al Luis, nies car actuar.
Lez ha giu ton compassiun
Cun nus tuttas en uniun
E perquei astg’el magliar
Pir che tuts ed er saltar
Sco aunc mai en sia veta.
Gie, il Luis quei oz mereta !
Uss fuss jeu cun miu examen
Alla fin e ditgel

Amen