Fastitgs dils Gualsers

Walserspuren
von Manfred Szadrowsky dem Andenken an J. Coaz gewidmet
en Die Alpen, Monatszeitschrift des SAC XVII – 1941 (pag. 60-63)

Für das Walsertum im obersten Bündner Oberland, im Tavetsch (Tujetsch), ist ein sicherer Zeuge gleich unter der Oberalp: Tschamut, urkundlich „Zmutt, Tzmut, Tschmut, Tschamut“, dasselbe wie Z’Mutt im Wallis, Namenfügung mit dem Vorwort ze, za wie zum Beispiel in Hinterrhein Zabrunna, Zahütta, Zapport (in Medels heisst ein Grenztobel Bordtobel, und Bord ist häufiger Name).

Nach den Forschungen des Disentiser Historikers Pater Iso Müller (Zeitschrift für Schweizerische Geschichte, Bd. 16, S.353 ff.) geht «der deutsche, von Ursern und Wallis her in Beschlag genommene Teil» des Tavetsch bis Rueras hinunter. I. Müller zeigt «das lang dauernde walserische Deutschtum» dieser Gegend mit urkundlichem Namenvorrat, ebenso die deutsche Siedlung in Mompe Medel, gegenüber Disentis, an der mittelalterlichen Lukmanierstrasse. Mit der Walsereinwanderung aus dem Oberwallis und aus Ursern verknüpft er einen grossen Teil der im Bündner Oberland vorkommenden Namen auf -ingen, rätoromanisch -enga, -engia. Alemannische Siedler waren Träger der jetzigen Flurnamen Mutschnengia, Urlengia, Mascrengia im Medelsertal, Turtengia in Disentis, Marlengia in Somvix, Valtrengia in Brigels, Valvarengias in Waltensburg, Platenga (Paltenga), Misanenga im walserischen Obersaxen.

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